Fera GC 6034

Das Kassettendeck GC 6034 ist Bestandteil der Komponentenanlage Fera 150 aus der PGH Fernseh-Radio Berlin. Es ist technisch gesehen identisch mit dem Geracord GC 6031, lediglich das Design und die größere Gerätebreite wurde für die optische Anpassung an das Gerätesystem Fera 150 verändert. Es beruht auf einem bewährten und zuverlässigen Schaltungsprinzip mit guten technischen Parametern, die allerdings die HiFi-Anforderungen nicht ganz erfüllen.

Technisch beinhaltet das Kassettendeck weder elektrische, noch mechanische Besonderheiten. Der Antrieb des mechanischen Laufwerkes erfolgt mit Hilfe eines elektronisch geregelten Gleichstrommotors, die Bedienung der Laufwerkfunktionen Stop, schneller Vor- und Rücklauf, Wiedergabe, Aufnahme und Pause erfolgt mit mechanisch rastenden Tasten, der Aufnahmezustand wird mit einer roten LED angezeigt. Zusätzlich entstehen bei laufender Wiedergabe und dann betätigtem Vor- oder Rückspulen die Funktion "Cue" und "Review", die ein Mithören beim Spulen und somit eine manuelle Titelsuche ermöglichen.

Der elektronische Aufbau des Gerätes erfolgt, abgesehen von einigen integrierten Operationsverstärkern, ausschließlich in diskreter Schaltungstechnik. Es verfügt über getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstärker,welche wahlweise über ein Relais an die Anschlüsse des Tonkopfes (X2C71) geschaltet werden. Der jeweils nicht benutzte Verstärker liegt an Masse.
Die Bandsortenwahl für Fe, FeCr und Cr, die für Aufnahme und Wiedergabe wirksam ist, erfolgt mit je einer rastenden Taste. Weiterhin besitzt das Deck ein schaltbares, wiedergabeseitiges Rauschverminderungssystem RVS, dessen eingeschalteter Zustand über eine rote LED angezeigt wird. Es verringert, besonders bei leisen Passagen, das Bandrauschen um einige dB, ist jedoch nicht kompatibel mit dem Dolby-System und anderen ähnlich funktionierenden Kompander-Rauschunterdrückungssystemen, z.B. RMS.

Am GC 6034 kommt eine Aussteuerungsanzeige in Form einer LED-Kette zum Einsatz, welche zweimal 10 rechteckige LED's in den Farben grün, und rot besitzt. Aufgrund der verzögerungsfrei anzeigenden LED's wird in Verbindung mit der Anordnung und Farbgebung der Anzeige eine gute Ablesegenauigkeit erreicht.
Die acht grünen LED's stehen für Untersteuerung und richtige Aussteuerung und die zwei roten für Übersteuerung. Angesteuert werden diese mit je einem IS A 277. Die Einstellung des Aufnahmepegels erfolgt mit zwei getrennten Potentiometern getrennt für beide Kanäle, wodurch auch die Aufnahmebalance verändert werden kann.

Weitere Ausstattungsmerkmale sind ein dreistelliges, mechanisches Bandzählwerk mit schaltbarer Memory-Funktion, signalisiert mit einer grünen LED, sowie ein viskosegedämpftes Kassettenfach.
An der Geräterückseite besitzt das Deck zwei Diodenanschlußbuchsen. Die eine ist zum Anschluß an einen Plattenspieler oder ein Tonband, die andere zum Anschluß von Radio, Verstärker oder Mikrofon. Zusätzlich befindet sich an der Front eine regelbare Kopfhörerbuchse.

Ob das Fera GC 6034 überhaupt in Serie produziert worden ist, oder nur Nullseriengeräte entstanden sind, kann ich leider nicht sagen. Wenn eine Serienproduktion erfolgte, müssen die Stückzahlen sehr gering gewesen sein, da die Geräte sehr selten sind. Ein offizieller Preis existiert für dieses Gerät auch nicht.
Wie die mechanische und optische Anpassung des Geracord GC 6031 an die etwas breitere Fera 150 Anlage erfolgte, kann ich leider nicht sagen, da ich noch keines in echt gesehen habe. Ob das Gerät ein Holz- oder Metallgehäuse besitzt oder eine Fera-typische Papp-Rückwand hat, weiß ich auch nicht.

Die Anlage wurde in der Farben silber und schwarz angboten, wobei sowohl die Gehäuse, als auch die Aluminiumfrontblenden in der jeweiligen Farbe lackiert, bzw. eloxiert sind. Die Beschriftung erfolgte per schwarzem, bzw. weißem Siebdruck in deutscher Sprache. Bei den ersten Geräten stand nur "Fera" als Bezeichnung am Gerät, später zusätzlich noch "RFT".
Die Knöpfe und Tasten am Kassettendeck sind aus Plastik und teils schwarz und teils verchromt.

Das Fera GC 6034 wurde auf der Leipziger Herbstmesse ???? das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Technische Daten:

Betriebsspannung:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 V, 50 Hz

Leistungsaufnahme:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 W

Arbeitsgeschwindigkeit:. . . . . . . . . . . . . . . . . 4,76 cm/s

Abweichung von der Sollgeschwindigkeit:. . . < 2,0 %

Gleichlauffehler: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . < 0,2 %

Umspulzeit für K60: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . < 90 s

Klirrfaktor bei Normausteuerung: . . . . . . . . . < ?,? %

Übertragungsbereich Fe: . . . . . . . . . . . . . . . . 35...12000 Hz

Übertragungsbereich Cr: . . . . . . . . . . . . . . . . 35...13500 Hz

Fremdspannungsabstand ohne RVS:. . . . . . . > ?? dB

Fremdspannungsabstand mit RVS:. . . . . . . . > 58 dB

Übersprechdämpfung bei 1 kHz: . . . . . . . . . . > ?? dB

Nebenspurdämpfung bei 1 kHz: . . . . . . . . . . . > 50 dB

Ausgangsspannung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750 mV

Maße B x H x T: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436 x 130 x 270 mm

Gewicht:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 kg

Preis: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ????,- M