Fera V 150
Der HiFi-Verstärker V 150 ist technisch gesehen der Nachfolger des HiFi 50 und ein Bestandteil der Komponentenanlage Fera 150 aus der PGH Fernseh-Radio Berlin. Er beruht technisch, wie auch der Rest der Anlage, auf einem bewährten und zuverlässigen Schaltungsprinzip mit guten technischen Parametern, welches dafür allerdings auch für keine wirklichen Neuheiten auf dem DDR-Markt sorgte.
Der Verstärker besitzt an der Geräterückseite die 5 Eingänge TA, TB 1, TB 2, Tuner und Reserve (z.B. für ein Fernsehgerät), die, erstmals bei einem Verstärker aus der DDR, über einen Drehschalter anstelle eines Drucktastensatzes angewählt werden können. Die Signale der 5 Hochpegeleingänge werden vom Drehschalter einem gemeinsamen Eingangsverstärker als Impedanzwandler, der mit rauscharmen Transistoren bestückt ist, zugeführt.
Der Vorverstärker ist in klassischer Schaltungstechnik diskret aufgebaut. Er ist zweistufig und mit rauscharmen Transistoren bestückt, die Klangregelung für Tiefen und Höhen, sowie die Lautstärke- und Balanceregelung erfolgt über Tandempotentiometer. Die gehörrichtige Lautstärkeregelung ist mit der Taste "Linear" abschaltbar, weiterhin kann man auf "Mono" umschalten.
Der Endverstärker, ein vierstufig galvanisch gekoppeltes Netzwerk, ist diskret aufgebaut, vollständig mit Siliziumtransistoren bestückt und arbeitet als Quasikomplementärendstufe. Er wird mit unsymmetrischer Versorgungsspannung betrieben und benötigt somit Auskoppelelkos. Auf eine Lautsprecherschutzschaltung, sowie eine Einschaltverzögerung wurde verzichtet.
Der V 150 bietet Anschlußmöglichkeiten für 4 Lautsprecherboxen, zwei davon zur pseudoquadrofonen Wiedergabe. Die beiden Paare sind über einen Drehschalter anwählbar, für reinen Stereo-, oder Pseudoquadrobetieb. Die an der Gerätefront befindliche Kopfhörerbuchse ist daher nicht, wie sonst üblich, schaltbar, da die Lautsprecher wahlweise manuell auch mit dem Drehschalter abgeschaltet werden können.
Der V 150 besitzt eine rote LED als Netzkontrolle, auf die am HiFi 50 eingesetzten Übersteuerungsanzeigen wurde jedoch verzichtet.
Die optische Gestaltung der Fera-Geräte ist schlicht und technisch gehalten, aber durch die relativ großen Gehäuse aus Holz auch für die damalige Zeit schon etwas altmodisch.
Die Anlage wurde in der Farben silber und schwarz angboten, wobei sowohl die Gehäuse, als auch die Aluminiumfrontblenden in der jeweiligen Farbe lackiert sind. Davon abweichend gibt es auch silber eloxierte Frontblenden, die Beschriftung erfolgte per schwarzem, bzw. weißem Siebdruck in deutscher Sprache. Bei den ersten Geräten stand nur "Fera" als Bezeichnung am Gerät, später zusätzlich noch "RFT".
Die Knöpfe und Tasten sind bei den silbernen Geräten aus Metall, bei den schwarzen Anlagen aus Plastik gefertigt, die Rückwand ist aus Pappe.
Der Fera V 150 wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1981 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Technische Daten:
Betriebsspannung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 V, 50 Hz
Leistungsaufnahme bei Nennleistung:. . . . . . . . . . 170 W
Sinusausgangsleistung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 x 30 W bei k = 0,5 %
Klirrfaktor bei f = 1000 Hz ; 30 W: . . . . . . . . . . . . 0,5 %
Übertragungsbereich:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 - 20000 Hz
Fremdspannungsabstand bei 30 W:. . . . . . . . . . . . > 55 dB
Übersprechdämpfung bei 1 kHz: . . . . . . . . . . . . . . > 40 dB
Eingangsspannungsbereich: . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,22...2 V
Einstellbereich "Bass" bei f = 40 Hz: . . . . . . . . . . +/- 15 dB
Einstellbereich "Treble" bei f = 16 kHz:. . . . . . . . +/- 15 dB
Einstellbereich "Balance": . . . . . . . . . . . . . . . . . . +3 dB/ -10 dB
Maße B x H x T:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436 x 98 x 250 mm
Gewicht: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,0 kg
Preis:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900,- M