Fera T 150

Der HiFi-Tuner T 150, der nur auf den meistgenutzten Wellenbereichen UKW und MW empfängt, ist zwar technisch eine Neuentwicklung, jedoch wurden einige geplante Austattungsmerkmale nicht genehmigt im Endeffekt dann doch nicht mit produziert. Dadurch entstand trotz neuer Technik ein eher konventionelles und einfach ausgestattetes Gerät mit guten technischen Parametern.

Der AM-Empfangsteil ist für den Empfang von Sendern im MW-Bereich ausgelegt. Als Mischstufe, Oszillator und ZF-Verstärker wird der IS A 244 eingesetzt, die Abstimmung erfolgt mit einem Zweifachdrehkondensator. Die Selektion erfolgt durch einen sechskreisigen piezokeramischen Kompaktfilter, weiterhin ist ein aktiver 5 kHz-Filter gegen Interferenzpfeifen vorgesehen.

Im FM-Bereich, der den Frequenzbereich 87,5 bis 104 MHz empfängt, findet ein Tuner Typ 2 mit Bipolar-Transistoren als Eingangsteil Verwendung. Er ist über einen konventionellen Drehkondensator mit Kreisen hoher Güte dreifach abgestimmt und erreicht so sehr gute Selektions- und Großsignaleigenschaften. Weiterhin wird der Schaltkreis A 225 als Demodulator verwendet, zusätzlich wird dort die Spannung für die AFC und die Feldstärkeanzeige gewonnen. Im Stereodekoder kommt der IS A 290 zum Einsatz, welcher nach dem PLL-Prinzip arbeitet.

Beim Fera T 150 kommt eine Computer-AFC, die es ermöglicht, trotz gedrückter AFC-Taste einen Sender zu suchen. Wird der Abstimmknopf ein kleines bißchen gedreht, schaltet die AFC ab und ermöglicht so ein exaktes abstimmen eines Senders. Ungefähr 2 Sekunden nach loslassen des Knopfes schaltet sich die AFC automatisch wieder ein und fängt den eingestellten Sender.
Weitere Austattungsmerkmale sind ein MPX-Filter zur Unterdrückung von hochfrequenten Signalanteilen, und die schaltbare Mutingfunktion zur Unterdrückung des Zwischensenderrauschens bei der UKW-Senderabstimmung. Außerdem kann bei UKW-Betrieb auf Zwangs-Mono umgeschaltet werden.

Als Abstimmanzeige wird ein konventionelles Drehspulinstrument verwendet, welches, wie auch die Hauptskala, grün beleuchtet ist. Als Netzkontrolle und als Stereoanzeige kommt je eine rote LED zum Einsatz.
Auf weitere Besonderheiten wie z.B Senderspeicher oder ein beleuchteter Skalenzeiger wurde beim T 150 verzichtet.

Später wurde eine leicht überarbeitete Variante des Fera T 150 produziert. Als erstes wurde eine zusätzliche Taste zum manuellen Abschalten der AFC vorgesehen. Weiterhin wurde das Drehspulinstrument für die Feldstärke durch eine LED-Kette mit sechs senkrecht stehenden LED's ersetzt. Daraus ergeben sich auch technische Änderungen in der Schaltung, da z.B. ein IS A 277 der LED-Kette ansteuert. Ob noch weitere technische Änderungen vorgenommen worden, kann ich leider nicht sagen.

Die optische Gestaltung der Fera-Geräte ist schlicht und technisch gehalten, aber durch die relativ großen Gehäuse aus Holz auch für die damalige Zeit schon etwas altmodisch.
Die Anlage wurde in der Farben silber und schwarz angboten, wobei sowohl die Gehäuse, als auch die Aluminiumfrontblenden in der jeweiligen Farbe lackiert sind. Davon abweichend gibt es auch silber eloxierte Frontblenden, die Beschriftung erfolgte per schwarzem, bzw. weißem Siebdruck in deutscher Sprache. Bei den ersten Geräten stand nur "Fera" als Bezeichnung am Gerät, später zusätzlich noch "RFT".
Die Knöpfe und Tasten sind bei den silbernen Geräten aus Metall, bei den schwarzen Anlagen aus Plastik gefertigt, die Rückwand ist aus Pappe.

Der Fera T 150 wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1981 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Technische Daten:

Betriebsspannung:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 V, 50 Hz

Leistungsaufnahme: . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 W

Wellenbereich MW:. . . . . . . . . . . . . . . . . . 510...1620 kHz

Wellenbereich UKW:. . . . . . . . . . . . . . . . . 87,5...104 MHz

AM-Teil

Empfindlichkeit: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 dB (µV)

Trennschärfe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 dB

Obere Grenzfrequenz: . . . . . . . . . . . . . . . . 2,2 kHz

Klirrfaktor:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . < 5,0 %

FM-Teil

Empfindlichkeit mono: . . . . . . . . . . . . . . . -13 dB (pW)

Empfindlichkeit stereo:. . . . . . . . . . . . . . . ?? µV

Trennschärfe:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 dB

Obere Grenzfrequenz: . . . . . . . . . . . . . . . . 15 kHz

Fremdspannungsabstand: . . . . . . . . . . . . . 60 dB

Klirrfaktor stereo: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . < 1,0 %

Übersprechdämpfung bei 1 kHz:> . . . . . . 36 dB


Ausgangsspannung: . . . . . . . . . . . . . . . . . 500 mV

Maße B x H x T: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436 x 98 x 250 mm

Gewicht:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,0 kg

Preis: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 680,- M