Fera V 500
Der HiFi-Verstärker V 500 ist weniger der Nachfolger, als vielmehr eine leistungsstärkere Variante des V 150. Er dient der Komplettierung der Komponentenanlage Fera 150 aus der PGH Fernseh-Radio Berlin. Auch er ist auf einem bewährten und zuverlässigen Schaltungsprinzip mit guten technischen Parametern aufgebaut, welches aber zur Zeit des Erscheinens schon ziemlich veraltet war.
Der Verstärker besitzt an der Geräterückseite die 5 Eingänge TA, TB 1, TB 2, Tuner und Mikrofon, wobei die 4 erstgenannten Hochpegeleingänge sind. Der Stereomikrofoneingang ist für den Anschluß von handelsüblichen, dynamischen Mikrofonen und somit für kleine Eingangspegel mittlerer Anschlußimpedanz ausgelegt. Die Eingänge werden wie beim V 150 über einen Drehschalter angewählt.
Der Eingangs- und Vorverstärker ist nahezu unverändert vom V 150 übernommen worden. Er ist zweistufig, in klassischer Schaltungstechnik diskret aufgebaut und mit rauscharmen Transistoren bestückt. die Klangregelung für Tiefen und Höhen, sowie die Lautstärke- und Balancereglung erfolgt über Tandempotentiometer, die gehörrichtige Lautstärkeregelung ist mit der Taste "Linear" abschaltbar, weiterhin kann man "Stereo" abschalten, was nun durch eine grüne LED optisch signalisiert wird.
Weiterhin ist eine Anschlußbuchse für einen Equalizer hinzugekommen, welcher zwischen Vor- und Endverstärker eingeschleift wird und so vielfältigere Möglichkeiten bei der Klangbeeinflussung nach den eigenen Wünschen bietet.
Grobere Änderungen gegenüber dem V 150 weist der Endverstärker des V 500 auf. Auch er ist diskret mit Siliziumtransistoren aufgebaut, jedoch kommen großteils neuere und leistungsfähigere Typen zum Einsatz. Auch die Versorgung der Endstufe erfolgt nun mit symmetrischer Spannung, weshalb auf Auskoppelelkos verzichtet werden konnte. Es wurde jedoch trotz der fehlenden Elkos am Verstärkerausgang, die im Falle eines Defektes auch eine gewisse Schutzfunktion für angeschlossenen Lautsprecherboxen erfüllen, auf jegliche Relaisschutzschaltung, sowie eine Einschaltverzögerung verzichtet.
Auch der V 500 bietet Anschlußmöglichkeiten für 4 Lautsprecherboxen, zwei davon zur pseudoquadrofonen Wiedergabe. Die beiden Paare sind über einen Drehschalter anwählbar, für reinen Stereo-, oder Pseudoquadrobetieb. Die an der Gerätefront befindliche Kopfhörerbuchse ist daher nicht, wie sonst üblich, schaltbar, da die Lautsprecher wahlweise manuell auch mit dem Drehschalter abgeschaltet werden können.
Auch die rote LED als Netzkontrolle wurde vom V 150 übernommen und zusätzlich auch wieder die am HiFi 50 eingesetzten Übersteuerungsanzeigen, nun in Form von je einer gelben LED, vorgesehen.
Die optische Gestaltung der Fera-Geräte ist schlicht und technisch gehalten, aber durch die relativ großen Gehäuse aus Holz auch für die damalige Zeit schon etwas altmodisch.
Der Fera V 500 wurde offiziell und in schwarz lackiertem Holzgehäuse mit schwarz lackierter Frontblende angeboten. Die Knöpfe und Tasten sind aus Plastik gefertigt, die Beschriftung erfolgte mit weißem Siebdruck in deutscher Sprache. Die Rückwand besteht am V 500 nun aus Aluminium.
Es gibt jedoch auch einige, wahrscheinlich Vor- oder Kleinserienexemplare oder auch reine Exportmodelle des V 500, die bereits im Jahr 1984 gefertigt worden. Sie unterscheiden sich technisch allerdings nur geringfügig von den späteren Seriengeräten.
Einige Unterschiede sind die fehlenden Übersteuerungsanzeigen, die fehlende Stereo-LED, sowie die fehlende Anschlußbuchse für einen Equalizer.
Weiterhin besitzt dieser V 500 eine silbere eloxierte Frontblende, an der allerdings weder Fera noch RFT steht, lediglich "V 500" unterhalb des Lautstärkereglers. Alles nicht weiter erwähnte ist meiner Meinung nach identisch mit dem später gebauten Seriengerät.
Der Fera V 500 wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1989 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Technische Daten:
Betriebsspannung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 V, 50 Hz
Leistungsaufnahme bei Nennleistung:. . . . . . . . . . 330 W
Sinusausgangsleistung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 x 50 W bei k = ?,? %
Klirrfaktor bei f = 1000 Hz ; 30 W: . . . . . . . . . . . . ?,? %
Übertragungsbereich:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ?? - ????? Hz
Fremdspannungsabstand bei 30 W:. . . . . . . . . . . . > ?? dB
Übersprechdämpfung bei 1 kHz: . . . . . . . . . . . . . . > ?? dB
Eingangsspannungsbereich: . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,22...2 V
Einstellbereich "Bass" bei f = 40 Hz: . . . . . . . . . . +/- 15 dB
Einstellbereich "Treble" bei f = 16 kHz:. . . . . . . . +/- 15 dB
Einstellbereich "Balance": . . . . . . . . . . . . . . . . . . +3 dB/ -10 dB
Maße B x H x T:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436 x 98 x 250 mm
Gewicht: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,0 kg
Preis:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 980,- M