SL 3930

Das Lichteffektsteuergerät SL 3930 stellt in der DDR eine neuartige Komponente zur Erweiterung des Gerätesystems S 3930 dar. Damit ist es möglich das wiedergegebene Musikprogramm optisch im Lichtorgelbetrieb oder mit Lauf- und Blinklichtprogrammen zu untermalen.

Die technische Konzeption des SL 3930 ist modern und hochwertig. Die Lampen werden über je eine Schukodose an der Geräterückseite angschlossen, der NF-Anschluß des Gerätes erfolgt in die TB-Leitung zwischen Verstärker und Kassettendeck, das Signal wird dabei durch den mit 5 Megaohm sehr hochohmigen Eingang unverfälscht durchgeschleift. Das unterschiedlich starke Eingangssignal wird über eine Opertionsverstärkerschaltung auf einen konstanten Pegel gebracht und anschließend über aktive RC-Filter auf tiefe, mittlere und hohe Frequenzen aufgeteilt. Zur Funktionskontrolle werden alle 4 Kanäle von je einer gelben, rechteckigen LED am Gerät dargestellt.
Diese Signale werden dann dem Leistungsteil, der aus 4 identisch aufgebauten Kanälen besteht, auf 3 Kanälen zugeführt. Die Leistungsteile sind mit je einem Triac betückt, der über eine Schaltung aus Optokoppler und Transistoren dem Eingangssignal entsprechend gezündet wird und eine ohmsche Last vom 250 W bei 220 Volt schalten kann.

Ein weiterer Schaltungsteil des SL 3930 besteht aus einer Vielzahl von intergrierten Logik-Gattern. Mit ihnen lassen sich verschiedene Varianten von Lauf- und Blinklichtprogrammen realisieren. Die dazu notwendigen Signale werden binär generiert, beziehungsweise aus dem Eingangssignal gewonnen und anschließend auch dem oben bereits beschriebenen Leistungsteil zugeführt.

Die Bedienung erweist sich aufrund der vielen Funktionen und der wenigen Bedienelemente (6 Tasten und 2 Drehschalter) als etwas kompliziert, da oftmals bestimmte Kombinationen von Schalterstellungen notwendig sind.
Einige Funktionen des SL 3930 sind:

- 3-Kanal-Lichtorgel
- 4-Kanal-Lauflicht in 12 Varianten
- 4-Kanal-Blinklicht in 9 Varianten
- 1-Kanal oder 4-Kanal Pausenlicht

Die Geschwindigkeit des Blink- oder Lauflichts kann mit dem SPEED-Regler stufenlos eingestellt werden, außerdem besteht die Möglichkeit einer manuellen Taktung mit der Taste MANUAL oder eine Fortschaltung im Baßtakt der Musik.
Insgesamt ergeben sich so eine große Vielzahl von Funktionen und Programmen, ich habe mit Sicherheit nicht alle erwähnt, die sicherlich nicht immer alle vom Benutzer benötigt werden.

Das Gerätesystem S 3930 ist in der Breite an den DDR-Standard mit 39 cm angepaßt. Die Frontblenden aus gebürsteten Aluminium-Strang-Profilen sind in der Form identisch mit den vorherigen S-Anlagen. Alle Gehäuseteile, die Fronten und auch die Bedienelemente sind aus Metall gefertigt oder im Metallic-Look lackiert, die Tasten sind aus schwarzem Plastik mit verchromter Vorderfront, die Beschriftung erfolgte ausschließlich per Siebdruck und in englischer Sprache.
Das SL 3930 wurde meines Wissens nach nur mit braun-metallic lackierten Frontblenden mit blau-türkisem und orangenem Siebdruck und braunen oder papyrus farbenen Gehäusen verkauft.

Das SL 3930 wurde auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1988 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Technische Daten:

Betriebsspannung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 V, 50 Hz

Leistungsaufnahme bei Nennleistung: . . . . . . . . . . < 1000 W

Anzahl Kanäle:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Schaltleistung pro Kanal:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 W

Eingangswiderstand: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . > 5 Megaohm

Eingangsspannungsbereich: . . . . . . . . . . . . . . . . . 5...150 mV

Maße B x H x T: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 390 x 60 x 260 mm

Gewicht: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,5 kg

Preis:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 797,- M