ST 4000

Da es sich beim ST 4000 lediglich um eine Designvariante des ST 3936 handelt, blieb er technisch gegenüber dem Vorläufer unverändert. Die Beschreibung erfolgt daher mit dem Text des ST 3936.

Mit dem ST 3936 stellt der VEB Stern-Radio Sonneberg einen HiFi-Synthesizertuner für das Gerätesystem S 3930 vor. Als reiner FM-Tuner stellte er zusammen mit dem HMK-T 200 einer technische Neuheit in der Unterhaltungselektronik des DDR-Binnenmarktes dar.

Neu gegenüber bisherigen Tunern ist bei dem ST 4000 die quartzgenaue Abstimmung der Empfangsfrequenz durch ein mikrorechnergesteuertes Frequenzsystheseverfahren, die digitale Speichermöglichkeit von 2 mal 10 UKW-Sendern und die digitale Anzeige von Senderfrequenz und anderen Betriebszuständen auf einem Display.

Für den FM-Bereich wird der Tuner Typ 7/3 mit zwei Doppelgate-MOS-Transistoren verwendendet, welches den Frequenzbereich 87,5 bis 108 MHz empfängt. Die Abstimmung des über eine 75 Ohm Koaxial-Antennenbuchse eingespeisten Signales erfolgt über vier Kapazitätsdiodenpaare. Desweiteren wird wird das Oszillatorsignal für die PLL-Synthesizerbaugruppe dort zur Verfügung gestellt.
Der ZF-Verstärker ist mit Keramikfiltern und dem Schaltkreis A 225 bestückt. Ihm nachgeschaltet ist ein MPX- und Ultraschallfilter zur Unterdrückung von Störfrequenzen. Der Stereodekoder, bestückt mit dem Schaltkreis A 4511 arbeitet nach dem Zeitmultiplexverfahren. Weiterhin verfügt der ST 3936 über eine automatische Mutingfuktion, die jedoch bei Handabstimmung (manuelle Frequenzfortschaltung) außer Kraft gesetzt wird, um auch schwach einfallende Sender finden zu können.

Die Senderwahl kann auf vier verschiedene Weisen erfolgen:

-1.: durch Anwahl eines belegten Speicherplatzes

-2.: durch direkte Frequenzeingabe mit der Taste FREQ. SET

-3.: durch automatischen Senderlauf in die gewünschte Richtung

-4.: durch Handabstimmung (manuelle Frequenzfortschaltung) in die gewünschte Richtung

Das Abspeichern des gerade gewählten Senders erfolgt mit der Taste MEMORY auf die gewünschte Stationstaste, mit der Taste 11-20 kann auf die zweite Speicherebene gewechselt werden. Die kleinstmöglichen Abstimmschritte betragen 50 kHz. Der Erhalt der gespeicherten Sender bei Netzausfall wird über 3 R 14-Batterien gesichert, wie lange diese jedoch im Ernstfall halten, kann ich leider nicht sagen.
Wichtige Funktionen, wie auch die Umschaltmöglichkeit auf Zwangsmono, werden über verschiedene, rote LED's angezeigt.

Das Gerätesystem S 4000 exclusiv ist in der DDR in der Breite an den westlichen Standard mit 43 cm angepaßt. Die Frontblenden aus gebürsteten Aluminium-Strang-Profilen sind in der Form identisch mit den vorherigen S-Anlagen. Alle Gehäuseteile, die Fronten und auch die Bedienelemente sind aus Metall gefertigt oder im Metallic-Look lackiert, die Tasten sind aus schwarzem Plastik mit verchromter Vorderfront, die Beschriftung erfolgte ausschließlich per Siebdruck und in englischer Sprache. Hervorzuheben ist noch die gegenüber den Vorgängertypen deutlich verbesserte Verarbeitungs- und Siebdruckqualität.
Die Komponenten des Gerätesystems S 4000 exclusiv sind ausschließlich mit schwarz lackierten Frontblenden und Gehäusen verkauft worden, die Farbe des Siebdrucks ist weiß und goldfarben. Da sie in der Wendezeit produziert worden ist, existieren 3 Designvarianten. Die erste und seltesnte Variante ist mit RFT-Logo beschriftet, bei der zweiten Variante ist alles identisch, jedoch fehlt das RFT-Logo. Die dritte, sicherlich in der Nachwendezeit produzierte Variante ist etwas anders beschriftet und trägt den Namen TechniSound.

Der ST 4000 wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1989 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.

Technische Daten:

Betriebsspannung:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 V, 50 Hz

Leistungsaufnahme (ausgeschaltet): . . . . . 16 ( 2 ) W

Wellenbereich UKW:. . . . . . . . . . . . . . . . . 87,5...108 MHz

FM-Teil

Empfindlichkeit mono: . . . . . . . . . . . . . . . . 1,5 µV

Empfindlichkeit stereo:. . . . . . . . . . . . . . . . 35 µV

Trennschärfe:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 dB

Obere Grenzfrequenz: . . . . . . . . . . . . . . . . 15 kHz

Fremdspannungsabstand: . . . . . . . . . . . . . 60 dB

Klirrfaktor mono:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . < 0,6 %

Klirrfaktor stereo:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . < 1,0 %

Übersprechdämpfung bei 0,25 - 6,3 kHz: . . 32 dB


Ausgangsspannung: . . . . . . . . . . . . . . . . . 500 mV

Maße B x H x T: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 430 x 60 x 300 mm

Gewicht:. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,3 kg

Preis: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ????,- M