B 9301
Die B 9351 ist eine 2-Wege Kompakt-Box und gleichzeitig die erste in der DDR hergestellte Box die mit einem Kalottenhochtonlautsprecher bestückt war. Mit Hilfe des leistungsstarken Tieftonlautsprechers wird eine tiefe untere Grenzfrequenz bei einem geschlossenen Boxenvolumen von 20 Litern erreicht.
Durch den Einsatz des neuentwickelten Kalottenhochtöners wird eine gleichmäßige und brillante Hochtonwiedergabe ermöglicht. Bei der Box gibt es keine konstruktiven Besonderheiten. Das Gehäuse ist aus 18 mm starker Spanplatte gefertigt, die beiden Lautsprecher sind auf Filzunterlagen von vorn auf die Front der Box geschraubt. Weiterhin ist eine abnehmbare Frontblende vorgesehen, die mit 6 Metallklemmen relativ fest an der Box angebracht ist. Diese ist ein mit Stoff bespannter Holzrahmen, der die Box vollständig abdeckt. In der B 9351 kommt wie auch schon in der B 9325 der Tieftonlautsprecher L 2911 vom VEB Elektroakustik Leipzig zum Einsatz. Er ist eine Weiterentwicklung des L 2901, wobei dessen technische Konzeption beibehalten wurde, allerdings bei einer erhöhten Belastbarkeit von 25 VA. Alle weiteren Parameter entsprechen dem L 2901. Für die Wiedergabe der hohen Frequenzen findet in der B 9351 der neu entwickelte Kalottenhochtonlautsprecher L 9801 vom VEB Elektroakustik Leipzig Verwendung. |
Dieser weist gegenüber dem in vorherigen Lautsprecherboxen verwendeten Konushochtöner eine Reihe von Vorteilen auf.
Er ist mit 15 Watt sehr hoch belastbar und kann aufgrund der deutlich kleineren und somit leichteren Membran die hohen Frequenzen besser und detailgetreuer wiedergeben.
Außerdem wird durch die kuppelförmige Membran eine bessere räumliche Schallverteilung und eine verringerte Bündelung der hohen Frequenzen, wodurch auch ein besonders gleichmäßiger Frequenzverlauf erreicht wird. Beide Lautsprecher sind über eine elektrische Frequenzweiche mit einer Trennfrequenz von 2400 Hz und einer Flankensteilheit von 12 dB / Oktave zusammengeschaltet, schaltungstechnische Besonderheiten gibt es keine. Die optische Gestaltung der Box ist schlicht und der Wohnraumumgebung angepaßt. Das Gehäuse ist entweder mit holzfarbener Dekorfolie beklebt oder auch furniert. Die abnehmbare Blende ist mit schwarzem oder oder grauem Stoff bespannt, manchmal auch mit eingewebten Metall-Effekt-Fäden. Ein Betrieb der Box ohne Blende ist aus optischen Gründen nicht vorgesehen, akustisch spielt die Blende jedoch keine Rolle. Die B 9351 wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1976 das erste mal der Öffentlichkeit vorgestellt. |
Nennbelastbarkeit: 25 W Höchstbelastbarkeit: 35 W Nennscheinwiderstand: 4 Ohm Übertragungsbereich: 50 - 18000 Hz Trennfrequenz: 2,4 kHz Kennempfindlichkeit: 87 dB Betriebsleistung: 7 W Länge der Anschlußleitung: 4 m Nettovolumen: 20 l Abmessungen (B x H x T): 305 x 400 x 270 mm Masse: 9,5 kg Preis pro Box: ???,- M
Im Tieftonbereich klingt die Box gut, hat ordentlich Druck um die 60 Hz und durch die geschlossene Bauform insgesamt eine straffe Baßwiedergabe. Das relativ große Gehäuse in Verbindung mit dem verwendeten Tieftöner sorgt insgesamt für eine recht kräftige der tiefen Töne ohne ein störendes Dröhnen.
Bei der B 9351 klingen auch die Mitten ganz anständig, wenn auch nach wie vor recht kräftig, da der Wirkungsgrad der Box scheinbar bei den Entwicklern in der DDR die oberste Prämisse war. Dennoch ist der Mitteltonbereich insgesamt recht ausgewogen und nicht so stark verfärbt wie bei vielen vorherigen Boxen.
Insgesamt klingt die Box homogen und recht ausgewogen über den gesamten Frequenzbereich. Auch linear betrieben macht die B 9351 eine ganz anständige Figur, wenngleich sich ein DDR-typisches Klangbild auch an der B 9351 erst mittels einer Loudness ergibt.
Die Eindrücke über das Klangbild der Box sind natürlich subjektiv und somit Geschmacksache.
Technische Daten:
Stromlaufplan
Übertragungskurve
Klang der Box
Die B 9351 ist die erste richtig gut klingende in der DDR gebaute Lautsprecherbox. Durch den erstmaligen Einsatz eines Kalottenhochtöners und einer gut dimensionierten, wenn auch einfachen Frequenzweiche wird ein ziemlich gutes Klangbild erzielt.
Durch den erstmaligen Einsatz der Hochtonkalotte L 9801 in einer DDR-Lautsprecherbox wird eine gute Wiedergabe der hohen Frequenzen erreicht, wodurch sich ein brillantes und durchsichtiges Klangbild ergibt. Durch die kugelförmige Kalottenmembran ist die Bündelung der hohen Frequenzen deutlich weniger ausgeprägt als bei Lautsprecherboxen mit Konushochtöner, weshalb man die Box für gute Hochtonwiedergabe nicht absolut ideal auf Achse abzuhören braucht. Dadurch muß man die Box auch nicht ganz so exakt im Wohnraum platzieren. Von der Lautstärke fügen sie sich gut in das gesamte Klangbild der Box ein.
Klangtuning
Ich habe mich noch nicht mit einem Weichen-Umbau der B 9351 beschäftigt, wenngleich ich auch der Meinung bin, daß ein Weichenumbau bei dieser Box auch nicht sonderlich große Verbesserung bringen wird.