K 20 sensit

Die K 20 sensit entspricht zwar nicht der HiFi-Norm, was eigentlich das Kriterium für einen Artikel auf unserer Homepage ist, jedoch stellt sie eine so typische und klassische DDR-Box dar, daß sie trotzdem hier erwähnt werden muß.

Es handelt sich bei ihr um eine 1-Weg Kugel-Box, die nach dem Prinzip der geschlossenen Kompaktbox arbeitet und mit einem Breitbandlautsprecher bestückt ist.
Bei dem verwendeten Lautsprecher handelt es sich um einen neuentwickelten Typ mit 215 mm Korbdurchmesser, Schaumstoffaufhängung und Hochtonkegel mit dem Namen KSP 215. Durch die weiche Schaumaufhängung wird eine tiefe untere Grenzfrequenz erreicht, der Hochtonkegel ermöglicht die Abstrahlung sehr hoher Frequenzen bis 20 kHz. Um eine möglichst lineare Frequenzabstrahlung über den gesamten Übertragungsbereich zu ermöglichen, wurde dem Lautsprecher eine Art Frequenzweiche vorgeschaltet, welche Verzerrungen vermindert und eine Absenkung der mittleren Frequenzen bewirkt.

Das Gehäuse der K 20 ist eine interessante Konstruktion. Es ist aus Pappstreifen zusammengeleimt (etwa wie ein Globus) und von außen mit weißem Rauhputz angeputzt. In die vordere Öffnung ist ein Metallring eingeklebt in den der Lautsprecher eingeschraubt wird. Desweiteren wird ein Ring aus Aluminium mit eingeklebtem, schwarz lackiertem Drahtgewebe zur Abdeckung des Lautsprechers an ihm angeschraubt.

Später wurde das Design der Box grundlegend geändert. Die nun als LK 20 bezeichnete Box besitzt ein schwarz lackiertes Kugelgehäuse aus PUR-Schaum. Technisch blieb die Box jedoch unverändert.

Die K 20 sensit wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1968 das erste mal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die später gebaute LK 20 wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1974 das erste mal der Öffentlichkeit vorgestellt.


Technische Daten:

Nennbelastbarkeit:

20 W

Höchstbelastbarkeit:

25 W

Nennscheinwiderstand:

6 Ohm

Übertragungsbereich:

50 - 20000 Hz

Trennfrequenz:

---

Kennempfindlichkeit:

84 dB

Betriebsleistung:

14 W

Länge der Anschlußleitung:

3 m

Nettovolumen:

17 l

Abmessungen (Durchmesser):

330 mm

Masse:

ca. 4 kg

Preis pro Box:

242,- M


Stromlaufplan

Klang der Box

Die K 20 sensit trägt zurecht nicht das HiFi-Prädikat. Im Vergleich zu anderen DDR-HiFi-Boxen klingt sie völlig unausgewogen. Sie klingt zwar recht voluminös (etwa auf dem Niveau einer viel kleineren "Merkur), jedoch sind die Bässe wenig präzise und dröhnen sehr stark. Die mittleren Frequenzen, sie werden durch die eingebaute "Frequenzweiche" bedämpft, sind zwar von der Lautstärke dem gesamten Klangbild entsprechend, klingen aber etwas unsauber. Das größte Problem ist, konstruktionsbedingt, die Wiedergabe der hohen Frequenzen. Die große Membran des Lautsprechers ist trotz Hochtonkegel nicht in der Lage die Höhen in angemessener Lautstärke wiederzugeben, obwohl man sich wundern muß, daß so ein großer Lautsprecher (Durchmesser 215 mm) überhaupt in der Lage ist so hohe Frequenzen abzustrahlen.
Ein weiteres Problem einer 1-Weg-Box ist die starke Bündelung der hohen Frequenzanteile. Ist der Klang auf der Bezugsachse der Box noch einigermaßen gut, so ist er wenn man nicht direkt vor der Box steht zunehmend dumpfer. Allgemein könnte man den Klang der K 20 als dumpf, dröhnend und insgesamt etwas verwaschen bezeichnen, wobei man jedoch das Alter der Box nicht vergessen darf. Die erste Box mit HiFi-Norm (B 9301) kam erst 6 Jahre später auf den Markt.

Die Eindrücke über das Klangbild der Box sind natürlich subjektiv und somit Geschmacksache.


Klangtuning

Wir haben noch nicht versucht die K 20 klanglich zu verändern, da es unserer Meinung keinen großen Spielraum für Verbesserungen gibt. Es gibt ja schließlich keine Frequenzweiche, an der man etwas verbessern könnte.