K 13 profiL

Die K 13 profiL ist eine 2-Wege Kompaktbox und die erste vom VEB Gerätebau Limbach produzierte HiFi-Lautsprecherbox. Technisch stellt sie keine Neuheit dar, da sie von der B 9261 abgeleitet wurde. Aufgrund der technischen Ähnlichkeit erfolgt die Beschreibung mit Hilfe des Textes von der B 9261.

Vom mechanischen Aufbau her vollkommen baugleich mit der B 9261, unterscheidet sie sich hauptsächlich optisch durch die neuartig gestaltete Frontverkleidung anstelle der abnehmbaren Stoffblende. Die K 13 soll, wie auch die B 9261 mit einem Nettovolumen von 10 Litern auch im Tieftonbereich eine hohe Klangqualität erzielen. Außerdem zeichnet sie sich durch eine hohe Belastbarkeit aus.

Technisch gesehen, gibt es bei der Box keine konstruktiven Besonderheiten. Das Softline-Gehäuse ist aus Spanplatte gefertigt, die beiden Lautsprecher sind auf Filzunterlagen von vorn auf die Front der Box geschraubt. Der Kalottenhochtöner ist auf einem Stück Preßpappe als Distanz zur Schallwand montiert.

Als Tieftonlautsprecher findet der L 2921 vom VEB Elektroakustik Leipzig Verwendung. Er ist durch seine Weiche Aufhängung, die verstärkte Membran und die relativ hohe schwingende Masse speziell für den Einsatz in kleinen, geschlossenen Volumina von ca. 10 Litern ausgelegt und erreicht darin eine untere Grenzfrequenz von 50 Hz.

Desweiteren ist er mit einer Nennbelastbarkeit von 40 VA der leistungsstärkste Lautsprecher von RFT für den Einsatz in Heim-Lautsprecherboxen. Dadurch können auch leistungsstarke Verstärker angeschlossen werden, womit höhere Leistungsreserven zur verzerrungsfreien Wiedergabe von Lautstärkespitzen zur Verfügung stehen.

Für die Wiedergabe der hohen Frequenzen kommt in der K 13 der Kalottenhochtonlautsprecher L 9801 vom VEB Elektroakustik Leipzig zum Einsatz. Dieser weist gegenüber dem sonst verwendeten Konushochtöner eine Reihe von Vorteilen auf.
Er ist mit 15 Watt sehr hoch belastbar und kann aufgrund der deutlich kleineren und somit leichteren Membran die hohen Frequenzen besser und detailgetreuer wiedergeben.

Außerdem wird durch die kuppelförmige Membran eine bessere räumliche Schallverteilung und eine verringerte Bündelung der hohen Frequenzen erreicht.

Beide Lautsprecher sind über eine elektrische Frequenzweiche mit einer Flankensteilheit von 12 dB / Oktave zusammengeschaltet. Sämtliche Bauteile der Weiche sind auf einer Platine untergebracht, schaltungstechnische Besonderheiten gibt es keine.

Neu ist die Art der Schutzschaltung der Box, da diese deutlich weniger Bauteile als sonst benötigt. Anstelle einer Relaisschutzschaltung, wie sie z.B. in der B 9261 im Hochtonzweig zum Einsatz kommt und die Box bei Überlastung vom Verstärker abtrennt, wurde hier aufgrund von Erfahrungswerten auf eine solche verzichtet. Es ist lediglich eine optische Warnschaltung mit einer roten LED an der Front der Box vorgesehen, die bei drohender Überlastung des Kalottenhochtöners aufleuchtet.

Die optische Gestaltung der K 13 profiL ist technisch gehalten und stellt eine Neuheit in der DDR dar. Es gibt mehrere, optisch verschiedene Varianten der Box. Das Softline-Gehäuse ist meist braun, anthrazit oder auch schwarz lackiert, einige frühe Modelle sind auch mit Holzdekorfolie beklebt hergestellt worden. Als Besonderheit hat die K 13 an der Unterseite 4 kleine schwarze Platikfüße, die die Box vor Kratzern von der Aufstellung schützen.

Die Blende, die fest an der Box angeschraubt ist, ist braun, anthrazit oder silber lackiert und mit weißem, bzw. schwarzem, sowie rotem Siebdruck beschriftet. Die runden Öffungen für die Lautsprecher sind mit schwarzem, sehr plastisch geformtem Drahtgewebe abgedeckt.

Später ist noch eine weitere Designvariante der Box gebaut worden, bei der an allen Seiten des Gehäuses je 4 Plastikfüße montiert sind. Diese haben neben gestalterischen Aspekten auch eine Schutzfunktion vor Kratzern am Gehäuse. Außerdem ist bei dieser Variante die gesamte Beschriftung der Box um 45° gedreht.

Die K 13 profiL wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1981 das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.


Technische Daten:

Nennbelastbarkeit:

50 W

Höchstbelastbarkeit:

50 W

Nennscheinwiderstand:

4 Ohm

Übertragungsbereich:

50 - 18000 Hz

Trennfrequenz:

2,0 kHz

Kennempfindlichkeit:

86 dB

Betriebsleistung:

9 W

Länge der Anschlußleitung:

4 m

Nettovolumen:

10 l

Abmessungen (B x H x T):

235 x 340 x 235 mm

Masse:

8,0 kg

Preis pro Box:

325,- M


Stromlaufplan


Übertragungskurve



Klang der Box

Die K 13 profiL klingt auch im Vergleich mit moderneren DDR-Boxen erstaunlich gut, obwohl das Frequenzdiagramm eine ganz schöne Berg- und Talfahrt ist. Ich bin der Meinung, daß bei dem Frequenzdiagramm (direkt von der Box gescannt) die 0 dB-Linie ungefähr 85 dB entspricht.

Zwar ist die Tieftonwiedergabe nicht so tief und voluminös wie bei einem Baßreflexsystem und die Box kämpft mit der bekannten Baßüberhöhung im Bereich von 100 Hz, die aus der Kombination Tieftöner und Gehäuse stammt und als Dröhnen störend hörbar ist. Eine geeignete Aufstellung kann dieses Problem jedoch kaschieren.

Obwohl die K 13 keinen Mitteltöner besitzt, werden auch die mittleren Frequenzen sauber wiedergegeben. Auch vom Pegel ist der Mitteltonbereich ausgewogen und fügt sich nahtlos in das Gesamtklangbild ein. Auch die Höhen klingen bei der K 13 nicht schlecht, wenn auch nicht so brilliant wie z.B. bei einer BR 25. Vom Pegel sind sie jedoch passend zum restlichen Klangbild der Box.

Insgesamt klingt die K 13 ziemlich ausgewogen auch in Bezug auf Durchsichtigkeit und Brillanz des Klangbildes. Im Vergleich mit allen anderen 10 Liter Kompaktboxen, auch den 3-Wege-Systemen, ist die K 13 profiL klanglich die beste Box.

Die Eindrücke über das Klangbild der Box sind natürlich subjektiv und somit Geschmacksache.


Klangtuning

Ich habe mich noch nicht mit einer Überarbeitung der Frequenzweiche der K 13 beschäftigt, da ich der Meinung bin, daß es mit diesen Lautsprechern in diesem Gehäuse nicht viel zu verbessern gibt.