HiFi 50 Quadro-Effekt

Der Verstärker HiFi 50 Quadro-Effekt der PGH Fernseh-Radio Berlin ist der Nachfolger des bekannten HiFi 50. Er ist der erste HiFi-DDR-Heimverstärker, der die Anschlußmöglichkeit für zwei zusätzliche Lautsprecherboxen zur pseudoquadrofonen Wiedergabe besitzt. Dieses Verfahren soll keinen Ersatz für echte Quadrofonie darstellen, sondern ist als Verbesserung der Stereowiedergabe gedacht, die trotz des geringen technologischen Aufwands das dreidimensionale Klangbild deutlich verbessern. Die elektrischen und mechanischen Eigenschaften blieben gegenüber dem HiFi 50 sonst nahezu unverändert, weshalb die Beschreibung großteils mit dessen Text erfolgt.

Der Verstärker besitzt an der Geräterückseite die 5 Eingänge Tonband, Phono, Tuner, Mikro und Spezial, wobei letzterer hauptsächlich für den Anschluß von elektronischen Musikinstrumenten gedacht ist, die über einen Drucktastensatz angewählt werden können. Die Signale der 5 Eingänge, die insgesamt 3 verschiedene Eingangsempfindlichkeiten besitzen, werden über verschiedene, passive RC-Netzwerke auf die Basis des dreistufigen Eingangsverstärkers geschaltet. Dieser ist mit rauscharmen Miniplasttransistoren bestückt, thermisch sehr stabil und aufgrund starker Gegenkopplung relativ unempfindlich auf Transistorexemplarstreuungen. Ein Entzerrerverstärker für magnetische Abtastsysteme für den Phono-Eingang ist beim HiFi 50 Quadro-Effekt nicht vorgesehen.

Der Vorverstärker ist zweistufig und ebenfalls mit rauscharmen Transistoren bestückt. Er ermöglicht über Tandempotentiometer die Regelung für Tiefen, Höhen, Balance und Lautstärke, wobei letztere gehörrichtig beeinflußt wird. Ein Rumpelfilter und die Mono-Taste sind auch weiterhin vorhanden, der beim alten Modell vorhandene Rauschfilter wurde durch die Taste Kontur ersetzt, was bei Zimmerlautstärke für ein brillianteres Klangbild sorgen soll.

Der Endverstärker, ein vierstufig galvanisch gekoppeltes Netzwerk, ist diskret aufgebaut, vollständig mit Siliziumtransistoren bestückt und arbeitet als Quasikomplementärendstufe in Darlington-Schaltung. Er wird mit unsymmetrischer Versorgungsspannung betrieben und benötigt somit Auskoppelelkos. Auf eine Lautsprecherschutzschaltung, sowie eine Einschaltverzögerung wurde verzichtet. Lediglich eine Übersteuerungsschutzschaltung wurde vorgesehen, die über je ein Relais die Lautsprecher bei zu hohen Pegelspitzen kurzzeitig abtennen.

Der HiFi 50 bietet Anschlußmöglichkeiten für 2 Lautsprecherboxen und einen Stereokopfhörer, wobei die sich die nicht schaltbare Buchse an der Geräterückseite befindet. Weiterhin besitzt er eine rote Lampe als Netzkontrolle, sowie rote Übersteuerungsanzeigen für beide Kanäle, zusätzlich ist nun eine grüne Stereo-Anzeige vorhanden.

Die optische Gestaltung des HiFi 50 ist schlicht und technisch gehalten in einem modernen, flachen Gehäuse aus Holz. Die Frontblende besteht aus schwarz lackiertem Aluminium und ist mit weißem Siebdruck in deutscher Sprache beschriftet. Die runden Tasten sind aus schwarzem Plastik mit verchromter Kappe, die Drehknöpfe bestehen aus verchromtem Plastik.

Eine weitere Variante hat eine aus zwei Teilen bestehende Front mit schwarzem Rahmen und silberner Frontplatte aus Aluminium. Auch die Tasten sind viereckig und aus schwarzem Plastik, wie auch die Drehknöpfe.

Der HiFi 50 Quadro-Effekt wurde auf der Leipziger Herbstmesse 1974 das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert.


Technische Daten:

Betriebsspannung:

220 V, 50 Hz

Leistungsaufnahme bei Nennleistung:

155 W

Sinusausgangsleistung:

2 x 25 W bei k = 0,5 %

Klirrfaktor bei f = 1000 Hz ; 25 W:

0,5 %

Übertragungsbereich:

20 - 20000 Hz

Fremdspannungsabstand bei 25 W:

> 50 dB

Übersprechdämpfung bei 1 kHz:

> 40 dB

Eingangsspannungsbereich:

0,05...2 V

Einstellbereich "Bass" bei f = 40 Hz:

+/- 15 dB

Einstellbereich "Treble" bei f = 16 kHz:

+/- 15 dB

Einstellbereich "Balance":

+8 dB/ -13 dB

Maße B x H x T:

430 x 100 x 250 mm

Gewicht:

6,8 kg

Preis:

980,- M